Heuschnupfen beim Hund??

Heuschnupfen beim HundIn den Frühjahrsmonaten werden viele Zweibeiner vom Heuschnupfen geplagt. Rote, tränende Augen, verstopfte Nase, häufiges Nießen und gereizte Schleimhäute erschweren häufig den Alltag und vermiesen den Allergikern die schöne Jahreszeit. Doch was ist mit den Fellnasen? Wie ergeht es dem besten Freund des Menschen wenn die Pollen wieder Hochsaison haben?

Klingt erst mal komisch, denn es wird wenig darüber gesprochen, aber ja, auch Hunde können „Heuschnupfen“ haben. Allerdings äußern sich die Symptome der Gräser- und Pollenallergie beim Hund anders als beim Menschen.

Welche Symtome zeigen Hunde mit Heuschnupfen?

Allergien gehen bei Tieren meist mit starkem Juckreiz einher. Die allergische Immunreaktion die zu einer Irritation der Haut führt, entsteht durch das Eindringen von Pollenbestandteilen in die Poren des Tieres.  Dieser bisweilen starke Juckreiz kann auch von Hautausschlag begleitet werden. Das stetige Kratzen, Scheuern und Beißen der juckenden Stellen führt je nach Intensität zu Schuppenbildung, geröteter Haut oder Haarausfall und kahlen Stellen im Fell. Schlimmeren Falls können sich sogenannte Hotspots bilden.

Ein Hotspot ist 10 Cent- bis handflächengroß und rundlich bis oval. Beim Abtasten ist er flach und zunächst nicht schmerzhaft. Bakterien können hier so gute Lebensbedingungen vorfinden, dass oberflächliche bakterielle Sekundärinfektionen häufig auftreten. Wenn die Hunde lecken, knabbern und kratzen, entsteht binnen Stunden bis höchstens einem Tag die typische Veränderung: nämlich ein mehr oder weniger haarloser, nässender, schmerzhafter, in der Mitte gelblich glänzender Hautbezirk mit rötlichem Rand, der von der umgebenden gesunden Haut scharf abgegrenzt ist. Die Haare aus der Umgebung sind meist mit der Veränderung verklebt. So weit sollte man es als aufmerksamer Hundebesitzer nicht kommen lassen, Besitzer von Hunden mit Heuschnupfen sollten die Haut ihres Tieres immer regelmäßig am ganzen Körper untersuchen, um gereizte oder gar wunde Stellen frühzeitig zu entdecken und bei Indikation dem Tierarzt einen Besuch abstatten.

Weniger häufig verbreitet, aber dennoch vorkommend ist beim Hund das Tränen und die Reizung der Augen. Insbesondere früh morgens nach dem Aufstehen oder nach längeren Schlafphasen untertags weisen die inneren Augenwinkel und die Augenränder schleimige bräunliche Verkrustungen auf. Die inneren Augenlider sind dann auch rötlich eingefärbt und gereizt. Im Laufe des Tages kommt es vermehrt zu Tränenfluss. Hundefreunde aufgepasst, denn es besteht Verletzungsgefahr! Da das tränende und gereizte Auge auch stark juckt, ist der Hund häufig dazu geneigt sich Linderung zu verschaffen in dem er sich mit der Wolfskralle an seiner Vorderpfote durchs Gesicht kratzt. Dies kann sprichwörtlich ganz böse ins Auge gehen!

Wie beim Menschen – nur eben wesentlich weniger häufig und somit weniger typisch – können bei der Pollen- und Gräserallergie auch Nase und Atemwege des Vierbeiners betroffen sein. Eine laufende Nase beim Hund kommt also auch vor und kann dabei helfen die Krankheit schneller zu identifizieren, ebenso Atemgeräusche und/oder Atemnot, Symptome die durch angeschwollene Atemwegsschleimhäute verursacht werden. Atemprobleme sind überaus ernstzunehmende Symptome bei Hunden mit Heuschnupfen, da sie im Extremfall das Leben des Tieres bedrohen könnten.

Heuschnupfen beim Hund: Medikamente und weitere Möglichkeiten

Was mache ich nun, wenn mein Hund Heuschnupfen hat? Zunächst einmal sei gesagt, dass oben beschriebene Symptome ebenso auf Allergien in Nahrungsbestandteilen, Hausstaubmilben oder andere Stoffe in seiner Umwelt hinweisen könnten. Ein Besuch beim Tierarzt des Vertrauens ist folglich unerlässlich, denn eine ordentliche Anamnese ist zur Allergiebestimmung ungemein wichtig. Das saisonale Auftreten von Symtomen in den Frühjahrs- und Sommermonaten, verstärkt beim Spazierengehen im Freien sind wichtige Indizien die von einem Facharzt, beispielsweise durch einen Blut-, Prick- oder Scratchtest,  bestätigt werden sollten. Dieser kann dann auch die passende Behandlung einleiten.

Die Behandlungsmöglichkeiten reichen je nach Intensität der Allergie von Hausmitteln und Homöopathie bis hin zu starken Medikamenten wie Antihistaminika und Cortison, eine Hyposensibilisierung wäre ebenfalls durchführbar.

Paul hat sozusagen Glück im Unglück, denn er reagiert zwar allergisch auf Gräser, jedoch nicht allzu heftig und auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Während er im vergangenen Sommer noch mit Augen-, Atemwegs- und Hautproblemen zu kämpfen hatte, hat er heuer nur leichte Verkrustungen an den Augen. Durch das diesjährige Ausbleiben von Haarausfall und Schuppenbildung zeigt das Zufüttern von Beta-Karotin und Omega-3- und -6-Fettsäuren augenscheinlich seine Wirkung.

Das regelmäßige Baden im kühlen Wasser während der Heuschnupfensaison kann ebenfalls Linderung verschaffen, und als waschechter Labrador lässt sich das Paul auch nicht zweimal sagen 😉

 

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