Was ist Markertraining?

 Markertraining ist eine sehr effektive Methode mit Hunden (aller Altersstufen) zu trainieren.

Dabei wird mit einem Markersignal gearbeitet welches eine eindeutige Kommunikation zwischen Hund und Mensch gewährleistet. Das Marker-Signal kann ein Geräusch, ein Wort, ein Handzeichen oder eine Berührung sein. Bei gesunden Hunden wird für gewöhnlich ein akustisches Signal verwendet, während bei Hunden mit körperlichen Einschränkungen taktile (bei blinden Hunden) oder visuelle Signale (bei tauben Hunden) hilfreich sein können.

Was ist ein (Marker-)Signal?

Wichtig ist, dass die Signalwirkung für den Hund eindeutig erkennbar ist, egal ob es sich um ein Wort, ein Schnalzen, Piepsen oder Klicken, eine Berührung oder einen Fingerzeig handelt.

Merke: 

Ein Signal ist ein Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese Bedeutung kann beispielsweise zwischen dem Sender und dem Empfänger verabredet werden. Das Signal wird zur Übertragung einer Nachricht verwendet und ist nur dann von Nutzen, wenn der Empfänger einen Sinn darin erkennt.

Da wir mit unserem Hund die Bedeutung des Signals nicht wörtlich verabreden können, müssen wir uns eines Hilfsmittels bedienen: der Konditionierung. Dazu später mehr.

Welche Markersignale sind in der Praxis geeignet?

In der Arbeit mit körperlich gesunden Hunden eigenen sich als Markersignale kurze akustische Zeichen, die neben Alltagsgeräuschen gut wahrnehmbar sind und im Umfeld des Hundes kein zweites Mal auftauchen (Stichwort: Unverkennbarkeit/ Unmissverständlichkeit). Dafür wird meistens der sogenannte Clicker verwendet, eine Art Knackfrosch mit unverkennbarem Geräusch. Wer gerne die Hände frei hat, kann alternativ ein lautes Fingerschnippen, ein Zungeschnalzen oder ähnliches einsetzen. Ganze Worte wie „fein“ oder „prima“ können ebenfalls verwendet werden, eignen sich aber nicht gleichermaßen, da sie zum einen zu lang sind, zweitens Veränderungen ausgesetzt sind die abhängig von der Stimmungslage des Senders sind, drittens häufig auch in einem anderen Kontext verwendet werden und schließlich nicht so leicht im Hirn des Hundes „haften“ bleiben wie ein Klick.

clicker markertraining
Praktisch: Clicker und Pfeife können gemeinsam an einem Zugarmband befestigt werden

Welche Bedeutung hat das Markersignal?

Mit dem Marker-Signal wird mittels eines Zeichens wie dem Klick, erwünschtes Verhalten des Hundes markiert (wie Text mit einem Textmarker) oder eingefangen (wie eine Szene durch ein Foto). Darüber hinaus fungiert das Markersignal als Ankündigung einer Belohnung (Klick = Belohnung kommt). Welche Belohnung auf das Markersignal folgt ist ganz von den individuellen Bedürfnissen des Hundes abhängig.

Merke:

Mit dem Markersignal sind wir in der Lage unserem Hund punktgenau mitzuteilen welches Verhalten wir gut finden und wofür er eine Belohnung von uns bekommt. 

Damit diese Art von Kommunikation funktionieren kann muss unser Hund wissen welche Bedeutung das Klick hat. Mittels Konditionierung kann er die Bedeutung des Markersignals erlernen.

Wie erkläre ich meinem Hund die Bedeutung des Markersignals?

Der Hund weiß erst welche Bedeutung das Markersignal für ihn hat, wenn er diese gelernt hat. Im Fachjargon heißt das: der Hund muss auf den Clicker konditioniert werden. Das geschieht in dem man das Markersignal mit der Belohnung verknüpft. In der Praxis bedeutet es folgendes:

Klick → Belohnung, Klick → Belohnung, Klick → Belohnung ca. 15 Mal. Danach eine kurze Pause einlegen. Im Laufe des Tages diese kleine Übung an unterschiedlichen Orten wiederholen bis der Hund verstanden hat worum es geht → Klick = Ankündigung der Belohnung/ Belohnung kommt.

Hier ein kurzes Beispiel:

Im nächsten Schritt wird das Marker-Signal zum Markieren des gewünschten Hundeverhaltens verwendet: Wie mit einem Fotoapparat das gewünschte Verhalten des Hundes einfangen und wie bei einer Kamera versuchen, das erwünschte Verhalten des Hundes punktgenau zu erwischen. Es gilt immer: je klarer die Information für den Hund, desto eher versteht es welches Verhalten ihm die Belohnung eingebracht hat, umso schneller entscheidet sich der Hund in zukünftigen Situationen für das erwünschte Verhalten :-)

Share on FacebookTweet about this on TwitterEmail this to someone