Kennst Du es auch dieses Gefühl, nach dem Du gerade eine spannende Reisedoku geschaut hast, wie zum Beispiel die aktuelle Sendereihe auf ARTE zur Nord-West-Passage? Ich habe dann ein Gefühl von Aufbruch, Abenteuerlust und dem unbedingten Willen endlich mal was Neues auszuprobieren. In diesen Momenten wird der Drang – aus dem manchmal ziemlich öden und erdrückenden Alltag – auszubrechen unheimlich stark. Das ist Energie die raus will! Raus aus dem Einheitsbrei.
Aber seien wir mal ganz ehrlich: Ich werde in allernächster Zeit nicht nach Grönland fahren können um übers Eismeer zu schippern. Ich werde es machen, das habe ich mir vorgenommen, aber eben nicht morgen!
Hast Du es manchmal auch? Dieses Abenteuergefühl? Aber dann denkst Du: „Ahhh, das wird nix! Ich kann es mir nicht leisten!“. Oder vielleicht bist Du auch der Meinung keine Zeit zu haben. Oder glaubst Du etwa, dass Du für dein Reiseabenteuer nicht fit genug bist? Dann wird Deine anfängliche Energie überschattet von negativen Gedanken. Schade drum!
Denn diese positive, gute Energie könntest Du in einfache, unkomplizierte, schnelle Reiseprojekte stecken die glücklich machen: in Mikroabenteuer!
Was sind Mikroabenteuer?
Ein Mikroabenteuer ist eine ultra simple und absolut coole Erfindung zugleich. Der Abenteurer Alastair Humphreys hat ein ganzes Buch darüber verfasst: In England zeigt er erfolgreich wie ein kleines Mikroabenteuer zu einem großen Erlebnis wird.
Ein Mikroabenteuer ist erfrischend, spannend, herausfordernd und extrem belohnend: es sind kleine Expeditionen für alle Helden des Alltags. Du musst dafür weder besonders weit fahren, noch viel Geld ausgeben oder sehr sportlich sein. Ganz sachlich definiert ist ein Mikroabenteuer die Simulation eines „richtigen“ Abenteuers innerhalb eines kurzen Zeitraums mit einfachen, kostengünstigen Mitteln. Mikroabenteuer können zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen (beispielsweise ein Wochenende) lang sein. Aber aufgemerkt! Mikroabenteuer sind kein billiger Urlaub, es sind spannende Entdeckungsreisen die Dir neuen, kreativen Input bringen!
9 Gründe warum Mikroabenteuer genau Dein Ding sind!
1. Mikroabenteuer sind Einstellungssache
Das wahre Abenteuer beginnt zuerst in Deinem Kopf. Nutze Deine Entdeckerenergie statt Gründe dafür zu finden warum Du gerade nicht auf Reisen gehen kannst. Wer Abenteuer erleben will, tut das auch! Am Besten gleich vor der Haustür.
2. Mikroabenteuer sind ganz in Deiner Nähe
Du musst nicht ans andere Ende der Welt fahren um ein schönes Abenteuer zu erleben. Bestenfalls beginnst Du gleich dort wo Du zuhause bist. Wandere am Wochenende in die nächstgelegene Stadt. Fahre nach Feierabend raus in die Natur und mache ein Lagerfeuer mit Freunden. Such Dir einen Berg oder eine Anhöhe in Deiner Nähe: übernachte dort und genieße die erste Sonnenstrahlen am nächsten morgen.
3. Mikroabenteuer sind erschwinglich
Wer sagt dass ein Abenteuer viel Geld kosten muss? Schwing Dich auf Dein Rad, pack Dir genügend Brotzeit ein und schlafe im Zelt, oder wenn es das Wetter her gibt im Freien. Wenn Du es richtig anstellst bezahlst Du für eine komplette Wochenendexpedition keinen einzigen Cent!
4. Mikroabenteuer sind für Alltagshelden
Keine Zeit, ist keine Ausrede! Bist Du ein Alltagsheld dessen Tage restlos verplant sind? Du bist überall zugegen, weil Du der Meinung bist, dass jemand auf Dich verzichten kann? Gönn Dir eine Pause! Regenration ist wichtig für Deine Produktivität und Kreativität. Mikroabenteuer sind genau das Richtige für Leute die Wenig Zeit haben. Nutz Deine Mittagspause und mach eine kleine Stadtsafari oder nimm einen unbekannten Umweg auf dem Weg nach Hause. Mein kürzestes Mikroabenteuer war höchstens wenige Minuten lang, aber glaub mir es hat mich irgendwie für immer verändert, und ich werde diese kleine wunderbare Erfahrung niemals vergessen!
5. Mikroabenteuer öffnen Dir die Augen
Womit ich auch schon beim nächsten Punkt bin: Mikroabenteuer sind aufregend, bringen Schwung in Dein Leben und öffnen Dir die Augen! Es gibt so viel zu entdecken direkt in Deiner Nähe! Die Natur ist nicht nur woanders schön! Mach die Augen zu und lass Deinen Finger entscheiden wo die Reise hin geht. Lass Dich auf ein Mikroabenteuer ein, und Du wirst die Welt mit völlig anderen Augen betrachten. Und vergiss nicht Deine Reisen zu dokumentieren!
6. Mikroabenteuer machen den Kopf frei
Gestresst? Überarbeitet? Traurig? Nix wie raus, starte Dein eigenes Mikroabenteuer! Bewegung an der Frischen Luft hebt die Laune! Vor einigen Jahren hatte sich mein langjähriger Exfreund von mir getrennt. Ich war nicht nur traurig, sondern am Boden zerstört. Was mir in dieser schwierigen Zeit unheimlich geholfen hat, war meine tägliche Dosis Mikroabenteuer. Ich habe mir jeden Tag rund um Würzburg eine neue Waldstrecke ausgesucht und bin sie mit Paul abgelaufen. Ich bin (wie Forrest Gump) einfach losgelaufen, ohne zu wissen wohin. Gemeinsam haben wir neue Wege entdeckt und nach und nach herausgefunden wie sie miteinander verbunden sind. Zum Schluss, nach einigen Monaten, habe ich alle meine bekannten Streckenabschnitte aneinander gereiht und bin ingesamt um die 30 Kilometer vom Würzburger Stadtwald im Steinbachtal bis nach Kleinrinderfeld und wieder nach Hause gelaufen. Trotzdem habe ich höchstens zwei Stunden pro Tag in mein Mikroabenteuer investiert. Und jedes mal wenn ich nach Hause kam war ich wieder glücklich und zufrieden.
7. Mikroabenteuer halten Dich fit
Du musst keine Sportskanone sein um ein cooles Abenteuer zu erleben. Mikroabenteuer sind so individuell wie der Abenteurer selbst. Dennoch liegt es in der Natur der Sache, dass Mikroabenteuer Dich herausfordern und fit halten. Klar, Du bist ständig draußen und bewegst Dich. Außerdem sind es ja auch ABENTEUER! 😉 Deshalb gehs auch mal abseits bekannter Wanderwege, überquere auf ungewöhnliche Weise einen Fluss oder mach Dich nackig und spring ins eiskalte Wasser. Und wie heißt es so schön? Die Leber wächst mit ihren Aufgaben?! Also fange leicht an und steigere Dich von Mikroabenteuer zu Mikroabenteuer.
8. Mikroabenteuer sind für Hundehalter
Mikroabenteuer sind die perfekte Reiseform für Hundehalter. Unkompliziert, individuell und hundefreundlich. Ich kenne keinen Hund der sich in der Natur nicht wohl fühlt. Hunde sind wirklich dankbare Mikroabenteurer. Paul zum Beispiel freut sich ungemein wenn wir mal wieder eine neue Strecke entdecken. Mikroabenteuer sind schließlich nichts anderes als große ausgedehnte Gassigänge in der Natur. Aber ich muss nicht immer alles zu Fuß ablaufen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: ich habe mir überlegt, ich könnte im Sommer mit Paul quer durch den Ellertshäuser See schwimmen, mit dem Kanu die fränkische Schweiz erkunden, oder mit dem Fahrrad bis Aschaffenburg das Maintal und die Weinberge abfahren.
9. Mikroabenteuer sind nur der erste Schritt …
Wer weiß, vielleicht ist am Ende die Summe all Deiner Mikroabenteuer nur der erste Schritt zu einer großen Reise, zu der Du Dich bisher noch nicht getraut hast aufzubrechen
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