Von Blogparade

tierisch guter sommer

Ein tierisch guter Sommer: mein verrücktestes Gassierlebnis oder wie mein Hund mich verändert hat

Sommerzeit ist bekanntlich die schönste Zeit des Jahres. Noch schöner ist sie wenn Mensch sie mit seinem besten Freund verbringen kann. Nicht umsonst hat sich Bremen tierisch eine Blogparade für Hundebesitzer einfallen lassen: Ein tierisch guter Sommer!

WIE PAUL MICH VERÄNDERT HAT

In diesem Zusammenhang möchte ich Euch an meiner tierischen Sommergeschichte teilhaben lassen. Vor vier Jahren im September trat die (damals noch kleine) Schokoschnute Paul in mein Leben. Seither bin ich nicht mehr die die ich vorher war, und das ist gut so!

Wer mich schon ante Paulus kannte, hätte mich -mit wenigen Worten- ungefähr so beschrieben: oberflächliches Luxusbabe mit einer Regenphobie, das noch nie Campen war und den Winter (bis auf Skifahren) nicht mag. Und jetzt? Habe ich dank Paul den Winter schätzen und lieben gelernt, gehe auch im Regen ausgiebig Gassi, habe mit der Rettungshundestaffel schon im Mehrmannzelt übernachtet und mir vor wenigen Monaten sogar eine Woche Hausbooturlaub angetan (sozusagen Campen auf dem Wasser). Jedoch ereignete sich das einschneidendste und witzigste Erlebnis, woran ich meine Wesensänderung tatsächlich wahrgenommen habe, im Sommer 2012.

Paul war von Beginn an ein tüchtiger Schwimmer.

MEINE SKURRILSTE GASSIGESCHICHTE

Es war ein tierisch heißer Nachmittag als ich nach Feierabend mit Pauli wie gewöhnlich die Nachmittagsrunde am Main drehte. Typisch Labrador liebt er es natürlich wenn man ihm Dinge ins Wasser wirft die er dann apportieren darf. Er rennt bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit in den Fluss, setzt sich auf seinen süßen Po, legt den Kopf etwas schräg und wartet sehnsüchtig darauf dass man ihm endlich einen Gegenstand hineinwerfen möge dem er hinterherschwimmen kann.

So auch an diesem Nachmittag mit seinen zwei gelben Lieblingsbällen geschehen. Diese bestehen aus einem speziellen, ganz besonders festen Moosgummi das zwar schwimmfähig ist aber dennoch strapazierfähig genug, dass man mit der daran befestigten Schnur auch schöne Zerrspiele veranstalten kann. Wie auch immer, diese Bälle sind sehr schwer zu bekommen und auch nicht gerade ein „Schnäppsche“. Ich hatte also gerade zwei nagelneue gelbe Exemplare besorgt (die anderen hatte ich wohl „verlegt“), als ich beim Apportierspiel mit einem typischen Mädchenwurf den heiligen Ball in eine völlig andere Richtung katapultierte als ursprünglich beabsichtigt.

Der heilige gelbe Ball.

All meine Bemühungen dem Hund klar zu machen, dass er dem verschossenen Ball hinterher schwimmen sollte blieben erfolglos. Weder wildes Fuchteln, noch Dirigieren oder Leckerli in Richtung Ball werfen halfen etwas. So stand ich dort am Mainufer und sah dem gelben Punkt zu, wie er von der Strömung immer weiter abgetrieben wurde. Ich fluchte innerlich: „Der gute Ball! Eben erst gekauft, ob ich ihn in Gelb nochmal bekomme? Das ist die einzige Farbe die Paul ordentlich erkennt. Ich brauch das blöde Ding doch morgen fürs Rettungshundetraining (ja die Bestätigung ist eine Wissenschaft für sich). So schnell bekomme ich keinen Ersatz.“

FRUST MACHT ERFINDERISCH

Ich war so frustriert, dass ich den Verlust des Hundespielzeugs nicht einfach so ohne weitere Unternehmungen hinnehmen konnte. Es war heiß, sehr heiß! Die Sonne brannte vom Himmel auf meine Haut. Ich sah mich um, niemand da. Weder oben auf der Mainbrücke noch am gegenüberliegenden Ufer auf dem Pendlerparkplatz. Soweit so gut: schnell die Klamotten ausgezogen (ja alle!) mehr schlecht als recht über die großen Ufersteine balanciert und mich selbst mit einem dicken Bauchplatscher ins kühle Nass befördert.

Über mein Handeln war ich selbst ziemlich perplex, Paul offenbar auch. Während ich dem Ball entgegen schwamm paddelte mir Paulchen aufgeregt hinterher. Kaum hatte er mich erreicht versuchte er mir durchs Gesicht zu Schlecken, kniff mir in die Ohren und machte ganz den Eindruck als hätte er seine Probleme damit nur meinen Kopf im Wasser rumschwimmen zu sehen. Dass er gerade im Begriff war meinen, sich unter Wasser befindlichen Körper, mit seinen Krallen zu malträtieren, war ihm wohl nicht bewusst. Zu meinem Glück gab er nach einer Weile auf weshalb ich nicht damit gestraft war auf dem Rückweg gegen Strömung und Hund ankämpfen zu müssen.

Zurück am Flussufer angelangt versuchte ich mich auf den rutschigen und sehr schmerzhaften Steinen barfuß wieder in Sicherheit zu bringen. Glücklicherweise schien die Sonne dermaßen heiß, dass ich schnell von selbst trocknete und mich bald wieder anziehen konnte. Das war bisher meine verrückteste Sommeraktion mit Hund. Ob die Nacktrettungsaktion des gelben Gummiballs von jemandem beobachtet wurde vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls wäre ich sonst so nicht ins Wasser gesprungen. Andererseits kann ich mir die anschließende Fahrt der Wasserwacht genau auf unserer Höhe nicht so richtig erklären…. ;-)

GEWINNT 3x ZWEI KARTEN FÜR BREMEN TIERISCH

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