Mit Hund in Spanien unterwegs: Sechs Dinge die Du wissen musst!

*Gastbeitrag von Nima aus Abenteuer Spanien*
Nima ist Entspannungspädagogin, systemischer Coach und Bloggerin. Sie liebt das Biken, Bouldern und Klettern. Über 1,5 Jahre hat sie in Spanien gelebt, jetzt bringt sie uns mit ihrem Blog Spanien – als Land für Abenteurer – ein Stück näher.

Vom Normalo- zum Reisehund

Bis ins Jahr 2012 haben Luna und Jule ein völlig „normales“ Leben geführt. Spazierengehen, geistige Beschäftigung und gemütlich im Körbchen schlafen (oder auf dem Sofa).
2012 bin ich dann mit ihnen für 1,5 Jahre nach Spanien gezogen. Das Lebensumfeld war auf einmal komplett anders:
•    ohne Geschirr und Leine auf einer riesigen Finca
•    Zusammenleben mit 7 anderen Hunden und Katzen (die sie vorher noch nicht kannten)
Dann habe ich meine Liebe für das Klettern und fürs Campen entdeckt. Seitdem sind wir immer wieder für kurze oder längere Zeit mit den beiden unterwegs. Der längste Trip hat sechs Wochen gedauert, in dem wir komplett im Auto gelebt haben. Die Hunde bekommen nachts draußen bei gutem Wetter eine Matratze hingelegt. Wenn es regnet oder kalt ist, hängen wir eine Plane drüber oder bauen ihnen aus zwei Matratzen eine Hütte. Auch ein Zelt haben wir schon für sie aufgebaut…
Ab nächstem Jahr wohnen wir in einem zum Wohnmobil umgebauten alten Mercedes Bus. Da haben sie einen festen Platz bei der Fahrt unter dem Tisch und nachts in einen großem Stauraum unter unserem Bett. Diesen Platz liebt Jule, weil er wie eine Höhle ist.

1. Die größten Herausforderungen mit Hund in Spanien

Meine größte Herausforderung ist: den optimalen Mittelweg zwischen unseren Bedürfnissen zu finden. 
Wenn wir unterwegs sind, nehmen wir die Hunde überall mit hin – auch in die Stadt. Das kommt allerdings sehr selten vor. Wir achten dann sehr darauf, wie es den beiden geht und ob sie mit dem Stress zurechtkommen oder eine Pause brauchen. Ganz lässt sich an solchen Tagen der Stress aber nicht vermeiden. Dafür ist am nächsten Tag grundsätzlich Entspannung angesagt, so dass Luna und Jule wieder zur Ruhe kommen können. Für Stress-Momente habe ich mit meinen Hunden Entspannungstraining gemacht, so dass ich sie auf verschiedenen Wegen beim Umgang mit Stress unterstützen kann.
Ich habe das Glück, zwei Traumhunde zu haben, die sich in jeder Situation zurechtfinden. Ich bin mir aber meiner Verantwortung bewusst, dass sie von mir komplett abhängig sind und es meine Aufgabe ist, gut für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Luna ist z.B. schon 10,5 Jahre alt und man merkt ihr das Alter ganz langsam an. Wir nehmen entsprechend Rücksicht, wenn wir Wanderungen machen oder sind für sie da, wenn der Weg mal schwierig wird. Das ist für mich aber selbstverständlich. Beim Fahren achten wir darauf, ausreichende Pausen zu machen, wobei Luna und Jule die geborenen Reisehunde sind. Sie springen ins Auto und ab da hört man nichts mehr von ihnen. Je nachdem, wie viel Gepäck wir dabei haben, ist „Auto-Tetris“ angesagt, damit die beiden ausreichend und sicheren Platz haben.

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2. Unser Umgang mit Luna und Jule

Die Hunde sind für uns Persönlichkeiten, die auch eigene Entscheidungen treffen dürfen. Wenn es um ihre Sicherheit geht, nehmen wir ihnen diese natürlich manchmal ab. Ansonsten laufen Luna und Jule in Spanien zu 90% ohne Leine, da wir überwiegend in der Natur unterwegs sind. Wir reden nicht im Befehlston mit ihnen, sondern sagen ihnen ganz normal „Luna, geh doch mal aus dem Weg und leg dich irgendwo hin“ und es funktioniert. Wir sind alle vier ein eingespieltes und harmonisches Team.

3. Begegnungen mit Straßenhunden sind kein Problem

In Spanien trifft man – entgegen vieler Erwartungen – kaum noch Straßenhunde an. Wenn überhaupt, dann eher in Südspanien. Mit diesen Hunden habe ich keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht, denn sie haben in der Regel ein sehr gutes Sozialverhalten. 
Wir haben einmal bei einem Spaziergang eine Hündin getroffen, die gerade Welpen bekommen hatte. Die war natürlich über Luna und Jule wenig begeistert und hat das deutlich durch Knurren und Bellen gezeigt. Ich habe die beiden dann einfach ganz eng bei mir laufen lassen und es gab keine Probleme.

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4. Was mir bei der Gesundheitsvorsorge wichtig ist

Vorgeschrieben ist es, die Hunde für die Einreise gegen Tollwut zu impfen. 
Da sie die anderen Impfungen seit Welpenbeinen bekommen und inzwischen einen gewissen Schutz aufgebaut haben, lasse ich diese weg. Eine 100%ige Sicherheit hat man in keinem Land vor Erkrankungen, die der Hund bekommen kann. In Spanien sollte man die Hunde vor Leishmaniose schützen, die durch die Sandmücke übertragen wird. Dazu nutze ich von Scalibor das Zeckenhalsband. Ich mache mich allerdings auf diesem Gebiet nicht „verrückt“. Spanien ist kein dritte Welt Land, in dem man sich dauernd Sorgen um seine Hunde machen muss – auch nicht in Bezug auf die Gesundheit. Ich musste bisher zweimal in Spanien zum Tierarzt und die Versorgung war genauso gut wie hier (es gibt kleine Praxen und große, moderne Tierklinken).

5. Über die Vorurteile, wenn man mit Hund in Spanien unterwegs ist

Man darf seinen Hund zwar nicht mit in eine Bar nehmen, aber meistens ist man eh draußen. Und in wirklich jeder Bar hat man den Hunden bisher unaufgefordert etwas zu trinken hingestellt – einmal sogar mit Eiswürfeln 😉

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Das Land bietet einem durch seine Größe sehr viel Raum, in dem sich die Hunde frei bewegen können. Als ich nach Spanien gezogen bin, wurde es mehrmals als „Land der Tierquäler“ bezeichnet. Mir ist es wichtig klarzustellen, dass das in keinster Weise zutrifft. In manchen Punkten haben die Spanier eine andere Mentalität, aber den Großteil der Spanier  erleben wir als sehr tier- und hundefreundlich!

6. Warum wir das Leben als Digitale Nomaden mit Hund lieben

Wir haben uns bewusst bei unserem geplanten Nomadenleben für Südeuropa und ein Leben im Bus entschieden. Erstens, weil wir diese Länder lieben und zweitens, weil wir den Hunden keinen Flug zumuten würden. Da wir mobil sein wollen, kam für uns letztendlich nur ein Wohnmobil in Frage.
Das Zusammenleben mit den Hunden ist auf der Reise wesentlich einfacher und entspannter als im deutschen Alltag. Die Hunde haben viel mehr Freiheiten und Bewegungsraum, sind fast den ganzen Tag draußen und mit uns zusammen. Sie können sich dreckig machen, im Sand buddeln, frei laufen, schwimmen und einfach Hund sein. Sie sind fester Bestandteil unseres Teams!

 

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