Wie man ein Seehund wird: Mein Start als Schiffsjunge

Moin, Kuddel hier,

vielen auch als @Nord_Seehund bekannt. Sicher fragt Ihr Euch, wie man als Border Collie auf die Idee kommt zur See zu fahren, oder? Nun, es ist ja bekannt, dass der Canis lupus familiaris im allgemeinen festen Boden bevorzugt und das war bei mir nicht anders. Da wir Hunde aber immer gerne bei unserem Rudel sein wollen und die Zweibeiner doch oft die absonderlichsten Hobbys haben: Meine Menschen Segeln nämlich immerzu, – kam ich nicht drum herum mich mal langsam an selbiges Thema heranzutasten.

Als Erstes hat Frauchen mir eine schicke Schwimmweste geschenkt und dann konnte es losgehen, denn ohne die geht nix am & auf dem Wasser! Gar nicht so einfach auf ein solches Boot rauf zu kommen. Frauchen musste mich dazu auf den Arm nehmen und über den Bugkorb tragen. Nein, kein Korb mit leckeren Würstchen, sondern ein Edelstahlgeländer vorne am Boot. Sehr vorsichtig setze ich meine vier Pfoten an Deck. Ich sage Euch, selbst im Hafen schaukelt das und man kann nicht wirklich von „festem Boden“ sprechen, auch wenn man da auf festem Teakholz tapert. Nachdem ich mich mit vielen Leckerchen etwas eingewöhnt habe und ich alle Rundungen und Ecken beschnüffeln durfte, sind wir wieder an Land gegangen und haben einen spannenden Hafentag verlebt.

Erst mal nicht so viel -auf- dem Wasser, sondern viel -am- Wasser. An diesem Tag habe ich viele andere Hunde- und ganz viele neue Menschenfreunde gefunden und Abends wurde ich gefragt, ob ich auf dem Schiff schlafen möchte oder lieber an Land. Mein Rudel war noch vorsichtig. Wussten sie doch noch nicht, dass ich ein mal einer der ganz grossen unter den Seehunden werden würde. Ich rechnete mir nach dem Erlebten an Bord natürlich hohe Chancen auf weitere Bestechungsleckerlchen aus und entschied mich für Koje statt Bett. Meine Kalkulation haute hin, und nicht nur das – ich durfte sogar bei meinen Menschen schlafen, was ich mehr als großartig fand, denn dies ist in meinem Rudel nicht selbstverständlich.

Unter Deck ist es ein bisschen wie eine Höhle, und bis auf das Thema mit dem glatten Fußboden, genau nach meinem Geschmack! Etwas abgedunkelt, nicht ganz so riesig und das Rudel maximal 2 Meter neben mir. Da die erste Nacht völlig entspannt war & ich bei leichtem Schaukeln sehr gut schlafen konnte, sind wir einfach noch einen Tag länger als geplant geblieben. Aber hey! Nicht gleich „Leinen Los!“, sondern entspannt im Hafen & somit viel -am- Wasser und manchmal -auf-, damit ich mich wirklich sicher und heimisch fühle. Auch am zweiten Wochenende sind wir im Hafen geblieben und ich durfte die ganze Zeit frei laufen und umhertollen um den spannenden Hafen zu entdecken. Unseren Hafenmeister habe ich ich ganz schnell in mein Herz geschlossen und auch umgekehrt habe ich Seines im Sturm erobert und so wurde ich schnell zu seinem besten Kumpel. Das ist übrigens sehr gut, denn ein Hafenmeister ist so was wie der Rudelführer einer Hafengemeinschaft. Und ihr wisst ja, wenn man der beste Freund vom Leitwolf ist, dann steht man in der der Rangfolge natürlich auch weit oben – ist ja logisch!

Wie ihr merkt, der Hafen ist schon mal genau meine Welt – ob ich an Board genauso schnell „Pfote“ gefasst habe? Das erzähle ich Euch das nächste Mal. So ein Seehund hat ja auch nur vier Pfoten. Bis dahin wünsche ich allen zwei- und vierbeinigen Seebären, aber auch den Landratten „Mast & Schotbruch“.

Ahoi, euer Kuddel.

Genaueres zu Kuddels Segelboot findet Ihr in Herrchens Logbuch.

Share on FacebookTweet about this on TwitterEmail this to someone