Hallo Welt,
Kommunikation ist ja das A und O der guten Erziehung, nicht wahr? Okay – so ganz hab ich den Dreh noch nicht raus, muss ich zugeben. Aber hey, ich bin Prinzessin und gebe den Ton an. So läuft das eben. Wenn ich meinen vierbeinigen Kollegen begegne, bringe ich das immer sehr lautstark zum Ausdruck. Sollen die ruhig mal gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben. Die meisten nehmen mich da aber leider gar nicht für voll. Und wenn man dann mal schnuppern darf, sind die meisten auch gar nicht so doof. Aber und zu ist einer dabei, der will mir Paroli bieten oder riecht komisch und dann geht erst richtig die Post ab. Leider will mein Hofstaat nicht verstehen, dass es notwendig ist, den anderen erstmal in seine Schranken zu weisen. Wir bekommen dann regelmäßig Ärger und ja, ich geb zu, am Ende gewinnt meistens der Hofstaat. Diesbezüglich, finde ich, sind sie echt nicht zu gebrauchen.
Aber wisst ihr, was ich total erstaunlich finde? Wie gut mein Hofstaat mich ansonsten versteht! Und zwar ohne, dass ich viel in der Gegend rumbellen muss. Nein, es ist eine ganz subtile Form der Kommunikation. Ich nenne sie: den BLICK! Oh ja, mit Blicken kann ich meinen Hofstaat leiten. Da sind sie wirklich ausgesprochen gut erzogen. Und ganz oft schon habe ich sie sagen hören: wer kann diesem Blick schon widerstehen? Genau! Wer kann das schon?
Wenn ich z.B. ein Leckerchen haben möchte, trapse ich Frauchen hinterher in die Küche, setze mich hin und gucke sie an. Die Ohren aufmerksam leicht gespitzt (wie das bei Schlappohren halt so geht), die Augen direkt auf Frauchen gerichtet und wach geöffnet. Zack – Frauchen öffnet fast sofort die entsprechende Schublade und ein saftiges Leckerchen wandert in mein Maul. Oder im Büro, wenn ich da so unterm Tisch schlafe. Irgendwann brauche ich einfach meine Aufmerksamkeiten und meine Streicheleinheiten. Dann lege ich Frauchen einfach meinen Kopf auf den Oberschenkel und gucke sie an. So von unten nach oben. Ein bisschen dazu mit der Rute wedeln und so sehr sie sich dann auch anstrengt, mich nicht anzusehen, ich gewinne! Abends funktioniert das auch ganz prächtig. Nach dem Fressen gibt’s für mich immer noch einen Knochen oder irgendwas zum drauf rum kauen. Manchmal bin ich damit aber sehr schnell fertig und der Hofstaat isst dann noch. Das ist ja irgendwie blöd, wenn ich dann nix mehr hab. Also hinsetzen und die ganze Zeit von einem zum anderen gucken und damit ihre Teller förmlich leer gucken. Das nervt Frauchen sehr schnell und schon hab ich noch eine Kleinigkeit ergattert (aber nicht vom Tisch, sondern aus meiner Leckerchen-Schublade!). Das klappt auch sehr gut, wenn es schon etwas später am Abend ist und ich nochmal in den Garten will. Hinsetzen – gucken – Frauchen springt auf und öffnet die Terrassentür. Phänomenal, sag ich euch!
Und mal so ganz unter uns – das funktioniert sogar nachts, wenn Frauchen schläft. Manchmal ist mir dann im Körbchen so’n bisschen einsam und dann setze ich mich neben Frauchens Bettseite und gucke sie an. Davon wacht sie tatsächlich auf! Und dann bekomme ich für den Rest der Nacht die Einladung, am Fußende zu schlafen. Na, was sag ich – Prinzessin oder nicht?
Gehabt euch wohl,
Eure Princess Paula
