Ausprobiert: Die Dirty Dog Doormat im Test – Wundermatte oder Täuschung?

Als glückliche Besitzerin eines wassersüchtigen Labis bin ich nahezu ständig auf der Suche nach tauglichen Produkten die meine Wohnung und das Auto möglichst frei von Feuchtigkeit und Schmodder halten. Natürlich soll das Ganze möglichst pflegeleicht und preiswert von statten gehen.

Die Dirty Dog Doormat - praktischer Helfer oder sinnloser Hundetrend?
Die Dirty Dog Doormat – praktischer Helfer oder sinnloser Hundetrend?

Insbesondere als Unterlage im Kofferraum bevorzuge ich die unter dem Namen VetBed oder MedBed bekannten langfloorigen Teppiche von Profleece. Die Hundematten aus England stammen ursprünglich aus dem humanmedizinischen Bereich und wurden später auch in der Veterinärmedizin übernommen. Mittlerweile sind sie auch im Onlinehandel auch für Endkunden zu erwerben. Sie sind sehr weich und bequem und leiten wunderbar die Feuchtigkeit vom nassen Hund ab. Obwohl der Hersteller angibt dass man die Teppiche bis 90° in der Maschine waschen kann, kann ich dies keinem Labibesitzer guten Gewissens empfehlen. Der Stoff nimmt Hundehaare und Schmutz sehr schnell auf und gibt diese auch in der Maschine nur wiederwillig wieder ab, was dazu führt, dass nicht nur die Matte schmutzig bleibt, sondern auch die Maschine. Daher bin ich dazu übergegangen die Matten für ca. 6 Monate zu verwenden und sie zwischendrin auszubürsten und abzusaugen und irgendwann wenn es gar nicht mehr geht eben endgültig zu entsorgen.
Bei einem Preis von 25 bis 35 Euro pro Teppich (Größe 75 x 100 cm) geht das auf Dauer ganz schön ins Geld. Auf der Suche nach einer günstigeren VetBed-Alternative bin ich über Umwege auf die „Dirty Dog Doormat“ gestoßen, die für 49,90 € bei einer Größe von 90×66 cm nicht gerade ein Schnäppchen ist. Glücklicherweise konnte ich das gute Stück bei Amazon für 34 € ergattern. Da ich so neugierig war und sie unbedingt für Euch ausprobieren wollte, habe ich sie nach einigem Zögern eben doch bestellt.

ikea vs dddJetzt ist sie da und wirkt auf den ersten Blick schon besser als ich vermutet hatte. Ich muss gestehen, als ich die Matte erstmals im Netz gesehen habe hat sie mich ganz stark an die bunten Badematten von Ikea erinnert – nur teurer! Ich kann Euch gleich zu beginn beruhigen: die Unterschiede machen sich bereits beim ersten Auspacken des Produkts bemerkbar (siehe Bild).
Doch alles der Reihe nach: was genau verspricht denn die Wundermatte ihrem Kunden? Laut Hersteller soll die Dirty Dog Doormat wie ein Riesenschwamm wirken der bis zum siebenfachen seines Eigengewichts absorbieren kann und fünfmal schneller trocknen soll als „herkömmliche Hundematten“. Die DDD kann bis zu 30° maschinengewaschen werden und sollte nicht gebleicht oder in den Trockner gesteckt werden. Ich habe es trotzdem getan: 60° Buntwäsche und danach gleich in den Trockner. Alles Paletti!!! :-)

ddd verpackt

Wie bereits erwähnt, dachte ich beim ersten Anblick im Netz die Hundeschmutzfangmatte sei nichts anderes als ein teurer Ikea-Badvorleger. Tatsächlich sehen sich die beiden Produkte schon recht ähnlich, dennoch sind einige ersichtliche und spürbare Unterschiede vorhanden. Die Chenillen (diese langen Mikrofaserfäden die aus dem Teppich herausragen) der DDD sind erheblich länger (um das 3- bis 4-fache) als beim Badvorleger, darüber hinaus verfügt die Hundematte auf ihrer Unterseite über dünne Gummistreifen die sie fest an den Boden saugen und so ein Abrutschen oder Aufrollen durch das darüber laufende Tier verhindern. Außerdem ist die DDD durch eine dickere Borte umrandet die ihr zusätzliche Stabilität verleiht. Insgesamt wirkt die Dirty Dog Doormat wesentlich dicker und saugfähiger als die günstige Ikea-Variante.

Im Praxistest haben wir die Matte in folgenden Situationen ausprobiert: als Schmutzfangunterlage im Auto, als Pfotenabstreifer im Flur und als Badematte nach der intensiven Hundedusche.Als erstes haben wir die Hundematte wie ihr Name bereits suggeriert als „Doormat“ ausprobiert. Nach einem regnerischen Spaziergang von ca. 45 Minuten werden Pfoten und Unterboden des Hundes doch ganz schön feucht und schmutzig, da habe ich das gute Stück im Flur ausgebreitet und den nassen Paul dort in Empfang genommen. Der Pfotendreck blieb gut am Teppich haften, aber wenn man seinen Schmuddelschatz ganz sauber bekommen möchte, muss man eben doch wieder zum Handtuch greifen und ihn komplett abrubbeln, denn Hundi legt sich natürlich nicht in den Flur auf die Matte und wartet bis er trocken ist, sondern stapft gleich weiter und besudelt den Rest der Wohnung. Als Fußmatte im Flur würde ich die DDD daher nicht empfehlen.

Der Pfotenschmutz bleibt auf dem Hundeteppich.
Der Pfotenschmutz bleibt auf dem Hundeteppich.

Überzeugt hat mich der Hundeteppich allerdings in Auto, Hundebett oder Transportbox, denn sobald der nasse Hund auf dem Teppich liegen bleibt, saugt der Teppich die Feuchtigkeit wunderbar aus dem Fell. Interessant ist, dass trotz der großen Wassermengen die Paul im Fell mit sich herumträgt die DDD nur wenig nass wirkt und auch dann zu trocknen beginnt wenn der nasse Fellklos noch auf ihr liegt. Wichtig ist aber, dass die Matte auf ebenem und glattem Boden liegt. Normalerweise polstere ich unseren Hundekofferraum mit Handtücher und Decken aus und lege dann die VetBed drüber. Bei der DDD funktioniert das nicht so gut, da sie sonst zu stark verrutscht, aber für direkten Bodenkontakt ist sie optimal und für den Vierbeiner trotzdem noch kuschelig und weich genug. Wer eine Transportbox im Auto hat könnte tatsächlich davon profitieren.

Und nun kommen wir zum ultimativen Härtetest – dem Badezimmertest! Paul ist eine alte Wasserratte. Er schwimmt mehrmals die Woche im Main, was dazu führt, dass er im Sommer – wenn ungewaschen – doch recht stark müffelt. Deshalb kommt das Hundekind regelmäßig in die Wanne und wird ordentlich ausshamponiert bis er wieder gut riecht. Ich kann Euch sagen das ist ein ordentlicher Kraftakt bei dem das winzige Badezimmerchen regelmäßig von einem beachtenswerten Wasserschwall überflutet wird der nur mit zig Handtüchern und Wischmop in den Griff zu kriegen ist. Da Paul heute ausnahmsweise gut riecht und ich ihn nicht unnötig mit der von ihm verhassten Duschprozedur quälen will, habe ich für euch ein kleines Handyvideo vorbereitet, welches die aufzusaugende Wassermenge simuliert.

Ich muss sagen, ich bin recht zufrieden. Klar, der Boden unter der Matte ist nicht staubtrocken aber für meine Bedürfnisse trocken genug, da ich nach der Hundewäsche ohnehin noch einmal durch Badezimmer wische und im Vergleich zu vorher erheblich weniger Handtücher vonnöten sein werden um das Bad wieder in Schuss zu bekommen.
Mein Fazit: die Dirty Dog Doormat hat mich positiv überrascht. Tatsächlich bräuchte man als Labimama drei von den Dingern. Die erste in der Autobox, die zweite im Bad und die dritte im Hundebett. Bei einem Originalpreis von knapp 50 Piepen pro Matte eindeutig zu viel für meinen (und die allermeisten) Geldbeutel. Solltet Ihr sie aber zu einem günstigeren Preis entdecken – wie ich neulich bei Amazon – sage ich nur: zugreifen!!!

 

 

 

 

 

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