Wie finde ich das passende Geschirr für meinen Hund?

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Kürzlich wurde ich darum gebeten ob ich nicht einen Artikel über den korrekten Sitz eines Brustgeschirrs schreiben könne. Grundsätzlich schreibe ich gerne Artikel die von Lesern inspiriert wurden; hier ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, da ich selbst der Meinung bin, dass ein gut sitzendes Geschirr dem Hundehalsband vorzuziehen ist.

Brustgeschirre für Hunde gibt es viele. Aber welches Geschirr ist das richtige für meinen Hund? Abgesehen von der Profiausrüstung wie speziellen Zug- oder Klettergeschirren wird bei der Gassi- und Alltagsvariante zwischen folgenden Modellen unterschieden:

  • Das Norwegergeschirr/ Julius-K9-Modell
  • Das Klassische Brustgeschirr / Feltmann-Modell
  • Das Softgeschirr/ Modell für kleine Hunde

Ich möchte an dieser Stelle noch betonen, dass die Beurteilung der verschiedenen Modelle meine persönlichen Vorlieben und Erfahrungen wiederspiegelt. Daher werden die Ausführungen zum klassischen Hundegeschirr deutlich länger ausfallen als zu den anderen beiden Varianten.

Das Norwegergeschirr

oder die entsprechende Julius-K9-Variante, die einem gepimpten Norwegergeschirr entspricht, ist das Hundegeschirr welches mir persönlich am wenigsten zusagt. Ob selbst schon ausprobiert, oder bei bekannten oder befreundeten Hunden gesehen: dieses Geschirr sitzt in den allermeisten Fällen nicht richtig.

Der quer liegende Brustgurt liegt häufig so tief, dass er dem Hund frontal auf das Schultergelenk drückt und diesen in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt. Der Brustgurt sollte aber auch nicht zu hoch sitzen, da er sonst auf dem Brustbein große Schmerzen verursachen und schlimmstenfalls sogar die Luftröhre abdrücken kann.

Außerdem sollte das Norwegergeschirr nicht zu kurz sein und der Bauchgurt nicht zu eng sitzen da er sonst in die Achseln einschneidet und beim Laufen die Ellbogen behindert. Beide Gurtproblematiken können schlimmstenfalls zu Haltungsschäden führen. In diesem Youtube-Video ist gut zu erkennen wie eingeschränkt ein Hund Läuft wenn ein solches Norwegergeschirr nicht richtig sitzt. Man achte insbesondere auf Achselhöhle und Ellbogengelenk.

So bitte nicht:

Doch selbst wenn das Norwegergeschirr richtig sitzt, bietet es für meinen Geschmack aufgrund seiner Form nicht genügend Stabilität, weshalb ich nachfolgendes Modell bevorzuge.

Das Klassische Brustgeschirr / Feltmann-Modell

Das klassische Brustgeschirr und das Feltmann-Kreuzgeschirr sind vom Aufbau sehr ähnlich. Lediglich im Brustbereich unterscheiden sich die zwei Modelle: Während das Feltmanngeschirr im Brustbereich über eine Schnalle verfügt, welche die beiden Schultergurte zusammenführt, besitz das klassische Brustgeschirr einen Metallring wie im Rückenbereich üblich.

Das Funktionsprinzip des Geschirrs bleibt dennoch dasselbe: Die beiden Brustgurte formen eine Art Kreuz, währen ein Rückensteg oben und ein Bauchsteg unten zum eigentlichen Bauchgurt führen.

Folgende Merkmale sind für ein passendes Hundegeschirr von Bedeutung:

  • Die beiden Schultergurte die vorne ein Y am Geschirr bilden sollten so platziert sein, dass sie noch oberhalb des Schultergelenks sitzen und den Hund beim Laufen nicht behindern. Ein einfacher Test bringt Aufschluss: Das Vorderbein des Hundes leicht nach vorne ziehen, so lässt sich erkennen ob das Geschirr bei der Bewegung stört.

  • Gleiches gilt für den Bauchgurt: hier darf die Beinfreiheit, insbesondere an Achsel und Ellbogen, nicht beeinträchtig werden. Deshalb lässt sich mit einer Bewegung des Vorderbeins Richtung Bauch überprüfen ob das Geschirr weit genug weg sitzt. Als Faustformel gilt, dass der Bauchgurt mindestens eine Handbreite hinter der Achsel liegen sollte. Die Gurtschnallen sollten nach Möglichkeit nach oben zeigen.

  • Schließlich sollte das Geschirr nicht zu eng sitzen. Auch hier gilt: Eine flache Hand sollte zwischen Hundekörper und Gurt mindestens Platz haben.

Grundsätzlich gilt: ein maßgeschneidertes Geschirr ist und bleibt die erste Wahl. Trotz mittlerweile individuell einstellbarer Geschirrvariationen, ist ein auf den Hundekörper individuell Maßgeschneidertes „Kleidungsstück“ die angenehmste Form. Auch beim Material gibt es mittlerweile sehr viel Auswahl: ob einfaches Gurtband, gepolstert mit Neopren, aus hochwertigem Leder oder ganz praktisch aus Biothane, es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Das Softgeschirr/ Modell für kleine Hunde

Halter von kleinen Hunden sollten lieber zum Softgeschirr greifen. Es ist ähnlich aufgebaut wie das Brustgeschirr. Da jedoch auf dem kleinen Hundekörper die Gurtschnallen eine große Behinderung für den Hund darstellen würden, tun sich kleinere Exemplare mit der Hemdchen-Ausführung leichter. Sollte sich der Hund mal ins Geschirr legen, wird durch die Passform der Druck gleichmäßig auf den Körper verteilt und durch das weiche Material abgefedert. Die Schnalle ist oben am Rücken befestigt und stört nicht beim Laufen.

Quenya mit Softgeschirr

Letztendlich gilt: Egal für welches Geschirr Ihr Euch entscheidet, wichtig ist, dass Euer Hund nicht in seiner Bewegungsfreiheit gestört wird.

Achtung Sicherheitshinweis: Egal ob Geräte oder Schwimmen, gesportelt wird nackig!

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3 thoughts on “Wie finde ich das passende Geschirr für meinen Hund?

  1. Sehr schöner Artikel und super Infos! Ich würde mich freuen, wenn du auch mal Online-Shops testest oder uns Geheim-Tipps gibst, wo man besonders tolle Geschirre und Halsbänder kaufen kann. Ich finde immer nur die Standards und die überzeugen mich nicht wirklich.^^
    Liebe Grüße, Kathy

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