Schreibburnout? Wie geht es weiter?

Wenn Du selbst Blogger bist, kennst Du das Phänomen vielleicht: den sogenannten Schreibburnout. Da beschäftigst Du Dich lang und breit mit einem Thema, sammelst Erfahrungen, bildest Dich weiter und wirst zum Experten. Du steckst Dein ganzes Herzblut in eine einzige Sache, über Jahre hinweg. Es ist Dein Baby, das wichtigste in Deinem Leben, und plötzlich… Puff! Es ist weg. Das Brennen und die Leidenschaft für diese eine Sache sind verflogen.

Die Schnauze voll!

So geht es mir gerade mit dem ganzen Hundekram. Nein, ich will Paul nicht weggeben. Keine Sorge! Er ist mein Baby, mein ein und alles und von ihm werde ich nie genug haben. Aber dieses ganze Tam Tam, dieses Brimborium rund um die Hundehaltung und Hundeerziehung. Der Hundesport und diese Vereine, die achsowichtigen Rettungshundestaffeln und der andere Mist der da noch so dran hängt. Muss das wirklich sein? Ist es das wirklich wert?

Jahrelang habe ich nichts anderes gemacht als meine ganzen Ressourcen in meine Bildung zum Thema Hund zu investieren. Ich war auf Seminaren, im Verein, habe mich in der Rettungshundestaffel engagiert, wissenschaftliche Fachliteratur gewälzt mit Trainern, Ärzten und Wissenschaftlern gesprochen und abertausende von Euro in die Bildung dieses Wissens gesteckt. Ich kann mit gutem Gewissen und ohne eingebildet zu klingen behaupten, dass ich eine ziemliche Expertin auf dem “Gebiet Hund” bin. Umso mehr fuchst es mich wenn mein fundiertes Wissen von jedem daher gelaufenen Hundebesitzer, der noch à la Rudelchef trainiert, angezweifelt und in den Dreck gezogen wird.

Amberg Fischmeister

Meditieren und in den Sonnenuntergang schauen statt Ideologiekriege auszufechten

Eigentlich hatte ich vor was richtig Großes mit meinem Wissen aufzubauen: einen ganzheitlichen Therapieansatz umsetzen der Hundepsychologie/Lernpsychologie, Physiotherapie, Heilpraxis, Schulmedizin und Ernährungsberatung zusammen bringt. Es ist nämlich nicht so, dass mir die Themen ausgehen würden. Ich hab nur keinen Bock mehr mich dumm und dämlich zu arbeiten und keinen Meter vorwärts zu kommen. In der Hundewelt ist es so wie mit Politik und Religion, wenn jemand etwas besser weiß oder sich nicht kopflos irgend einer “Richtung” anschließt, dann ist Krieg. Dann gehst Du unter.

Persönliche Erfahrungen statt idelogischem Schnick-Schnack?

Ich hab aber keine Lust auf Krieg! Und untergehen will ich auch nicht. Dann schwimm ich lieber in meinem eigenen Teich und mach meine eigenen Regeln. Und das bringt mich zur eigentlichen Frage dieses Beitrags. Wo soll die Reise hingehen mit diesem Blog? Macht es überhaupt Sinn weiter zu machen? Manchmal – und gerade im Moment ziemlich stark – habe ich das Gefühl es wäre besser die Sache abzuschließen und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Da gäbe es schon ein Projekt was genau dieses Kriterium erfüllen würde. Ich, mein Leben, meine Träume und Erfahrungen. Meine Selbstverwirklichung. Jeder der etwas positives beizutragen hat, kann mich gerne begleiten. Aber diesen Ideologiekampf will ich nicht mehr mitmachen! Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar. Wer seinen Hund versauen muss, wird es ohnehin tun. Aber ich will mir das nicht mehr mit ansehen. Ändern werde ich es ohnehin nicht können. Egal wieviel Wissen ich mir noch für teures Geld aneignen muss.

Dann lieber einen Blog in dem es zugeht wie in meinem eigenen Wohnzimmer. Entspanntes von der Leber weg Schreiben und Persönliches nach außen tragen und mit Freunden teilen. Was denkst Du? Was soll ich tun? Bitte hinterlasse mir einen Kommentar. Ich brauche grad ganz viel Input :-)

 

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  • https://thedoggyblog.de/ Sarah

    Liebe Sabine,

    das mit dem kommentieren scheint doch wunderbar zu klappen :-)

  • http://einfachsocke.blogspot.com Socke-nHalterin

    Hallo Sarah,

    ich sende Dir jetzt erst mal einen lieben Gruß, wie es es schon zweimal gemacht habe. Leider kann ich die Kommentare nicht abschicken. Wenn es jetzt klappt, dann melde ich mich zum Thema…

    Alles Gute und viele liebe & herzliche Grüße
    Sabine mit Socke

  • http://www.lucieshundefutterblog.de Anke Jobi

    Fokussieren ist gut! Und rechts und links kannst du als was positives nützen. Also für Rat und Unterstützung z.B. und als Motivation. So wie jetzt. Ich denke, du musst für dich deine Richtung einfach ein wenig neu definieren. Und wenn du dir wieder selber klar bist, was du genau willst, dann wird es auch wieder besser. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass du alles umsonst gemacht hast. Du kannst jetzt so viel und weißt jetzt so viel … Sag mal, was ist eigentlich dein Schwerpunkt? Ist das die Verhaltenstherapeutische Richtung?

  • https://thedoggyblog.de/ Sarah

    Ja, die Phase hatte ich auch ganz stark. Aber irgendwie habe ich mich runter ziehen lassen. Vielleicht sollte ich einfach wieder mehr fokussieren und nicht ständig nach links und rechts schauen. Das bekommt mir offenbar nicht.

  • http://www.lucieshundefutterblog.de Anke Jobi

    Huhu Sarah, nein bin nicht im blog-Camp … habe drüber nachgedacht … es dann aber gelassen. Ich schaue, probiere, teste … und habe immer so Ideen Nachts :-) … Dann stehe ich morgens auf und sag zu meinem Mann: Du mir ist wieder was eingefallen … Also ich arbeite sogar im schlaf …

  • https://thedoggyblog.de/ Sarah

    Liebe Anke, vielen Dank für die aufmunternden Worte :-) Ja das Ziel genau kennen ist so ein Ding :-) MEIN nächstens Ziel egal ob mit diesem oder meinem anderen Blogprojekt über das ich gerade nachdenke ist Station: Blog-Camp. Du bist ja auch neuerdings dabei, oder? Zumindest sieht es so aus :-) und der Erfolg gibt Dir Recht!

  • http://www.lucieshundefutterblog.de Anke Jobi

    Hallo Sarah?

    Alles was du schreibst, kenne ich auch. Die Mutlosigkeit, wenn man sich mal wieder für einen Artikel / eine Arbeit / einen Rat den “Arsch aufgerissen hat” und keinen scheint es zu interessieren. Der Ärger, wenn man genau weiß, wie es geht, aber zusehen muss, wie die Leute doch wieder auf “die anderen” hören. Holt mich auch alles immer wieder ein. Grad heute habe ich meinen Mann gefragt, ob man mich wohl ernster nehmen würde, wenn ich ein Dr. vor dem Namen hätte. Und das, obwohl mein Wissen was vor allem die Ernährung von Hunden betrifft wahrscheinlich sogar umfangreicher ist als das der Tierärzte …

    Aber – nützt alles nichts. Was die Mädels vor mir geschrieben haben, finde ich alles richtig. Lernen entspannter damit umzugehen, Schritt für Schritt machen, zu dir selber finden, Schulter zucken, wenn es halt so ist … UND von mir jetzt auch noch ein kleiner Tipp: du musst die, mit denen du arbeiten willst (also die Hundehalter) lernen dort abzuholen, wo sie stehen. Das ist schwer, manchmal sogar unmöglich, aber unglaublich wichtig!

    Und mir fällt noch was ein. Vor ein paar Jahren habe ich meinem Sohn so eine tolle Postkarte geschenkt, um ihn beim Druchhalten für eine Sache mental zu unterstützen. Auf der Karte war ein Fußballtor abgebildet und darunter stand: Wer das Ziel kennt, kann treffen.

    Das ist auch ein sehr springender Punkt. Du musst dein Ziel GENAU kennen. Nicht ungefähr, oder so. Nein, ganz genau!! Wenn du das tust, kannst du es, mit dem entsprechenden Biss, auch schaffen.

    Ich wünsche dir, dass du bald wieder aus deinem Tief auftauchst, mit viel neuer Kraft :-)

    Liebe Grüße
    Anke

  • https://thedoggyblog.de/ Sarah

    Hey Mädels, danke für das Feedback!
    Ich denke in letzter Zeit einfach oft darüber nach ehr aus meinem Leben (mit Hund) zu schreiben und weniger diese allgemeinen Ratgeber. Ich hab irgendwie das Gefühl, obwohl sachlich richtig, interessieren sie kaum jemanden. Zumal der Markt an Tips und Tricks so überlaufen ist und ich das Gefühl habe, dass nur die Wenigsten etwas für positive Verstärkung, artgerechte Fütterung etc. übrig haben.

  • http://www.pferdeverstehen.blogspot.de Nadja

    Hallo Sarah,
    auch wenn ich kein Hundehalter bin, ich kenne die Ideologiegräben aus der Pferdeszene. Ich bin Horsemanshipfrau und meine Gegner sind Klickertrainer und FN-ler :) Spaß beiseite. Wie Mieke schreibt, hat es auch mir geholfen, die Meinungen und Überzeugungen anderer einfach zu akzeptieren. Wir können sie nicht ändern. Anfangs hat mich das sehr frustriert, aber mittlerweile kann ich darüber die Achseln zucken. Woran ich aber noch zu knabbern habe, ist, dass die Leute, die bombastischer auftreten (dennoch aber nicht viel zu bieten haben) ernster genommen werden, als ich (die ähnlich wie du sich seit Jahren auf dem Pferdegebiet aus- und weiterbildet aber eben nicht das Auftreten eines Superstars hat). Aber auch das ist eben einfach so. Ich versuche zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Was jetzt aber deinen Blog angeht: du hast doch bestimmt ein treue Leserschaft, die sich über deine Artikel freut und dir folgt, oder? Ich fände es wichtiger, den Fokus darauf zu legen, diese Gruppe zu befriedigen – und die andere würde ich ignorieren. Ich wünsch dir alles Gute!
    Nadja
    PS: Bleib dran – die Hunde brauchen gute Leute :)

  • http://www.hundundich.com Mieke

    Hi Sarah,
    wow was für ein Thema. Ich verstehe total warum dir der ganze Krieg zu den Ohren rauskommt! Ich bin gerade selbst auf Facebook in einer Gruppe aktiv und versuche positives Training zu propagieren, gerade weil dort immer von Disc-Training berichtet wird, was ja so schnelle Ergebnisse liefert und viele Leute meinen, dass das die einzige Möglichkeit sei. Naja lange Geschichte, jedenfalls wollen alle den kurzen Weg anstatt den vernünftigen. Und es wird ne Menge Geld verdient mit dem kurzen Weg, weil nur wenige Hundehalter bereit sind monatelang zu trainieren. Sie wollen alles jetzt.

    Mir persönlich hat dieser Kampf die Augen geöffnet, wie wichtig es ist, sanfte Alternativen zu propagieren, weil sonst niemand weiß, dass es auch anders geht. Aber ich bin mir sicher, Du kämpfst schon viel länger als ich. Deswegen mein vollstes Verständnis!

    Ich würde es schade finden, wenn Du komplett aufgeben würdest. Gerade da Du dich so ausgiebig und auch wissenschaftlich fundiert informiert hast! Das bewundere ich sehr.

    Die Frage ist halt immer, wie erreicht man damit die Leute? Und dann stellt sich die Frage, willst Du überhaupt noch Leute erreichen? (Das war ja nun auch der Aufhänger Deines Posts)

    Ich würde an Deiner Stelle glaube ich mal ein bisschen das Leben und Zusammenleben mit Deinem Hund genießen und natürlich auch drüber nachdenken, was die Dinge sind, über die Du persönlich wirklich schreiben willst. Machen Dir Artikel Spaß, in denen Du Wissen vermittelst, oder möchtest Du am Liebsten von Euren Abenteuern berichten?

    Am Ende ist es die Sache nicht wert sich selbst kaputt zu machen, aber das heißt nicht, dass ich Deinen Blog nicht wertvoll finde. Ganz im Gegenteil! Ich persönlich lese gerne Deine Artikel, weil ich den Eindruck habe wertvolle Informationen daraus zu ziehen. Und ich habe den Eindruck, dass ich mich darauf verlassen kann, dass Du das gut recherchiert hast!

    Mir hat es in besagter Facebook-Gruppe geholfen andere Meinungen einfach zu akzeptieren (trotz innerem Kopfschütteln). Anstatt mich aufzuregen, biete ich Alternativen an und erkläre auch warum. Fühle mich da auch wie ein Stehauf-Männchen, aber wie Du schon sagtest, am Ende entscheiden die Leute eh selbst.

    Musste über dein meditatives Foto schmunzeln, denn genau das versuche ich momentan auch. Die ganzen Leute sind ein leeres Boot (kennst Du die Zen-Lehre vom “leeren Boot”? http://mymonk.de/zorn-loslassen/ :D

    So, nach diese Wall of text nun mein Fazit: Höre auf Dein Herz und Deinen Bauch. Am Ende ist Dein Seelenfrieden wichtiger als alles andere. Und wenn Du dich entscheidest weiter zu machen, dann vielleicht ein bisschen mehr Meditation betreiben und die Energizer Batterie einlegen ;)

    Alles Gute wünschen Dir Mieke und Pebbles!

  • http://verwandert.de/ Sarah Lorenz

    Tu das, was dir dein Herz sagt. Und das sagt dir gerade ziemlich eindeutig: Erstmal Abstand zum Hundethema gewinnen, oder? Dein Wissen in diesem Bereich ist deswegen ja nicht verloren. Vielleicht führst du diesen Blog irgendwann weiter. Vielleicht setzt du irgendwann den ganzheitlichen Therapieansatz um.

    Ich war vor kurzem in einem Seminar, aus welchem ich für mich persönlich vor allem mitgenommen habe “Es gibt immer nur den nächsten Schritt”. Nicht mehr und nicht weniger. Und nach diesem Schritt kommt wieder ein Schritt. Aber immer nach und nach. Dein nächster Schritt könnte also sein, dass du ein anderes Projekt startest, wenn sich das gerade für dich richtig anfühlt. Und nach diesem Schritt siehst du weiter. Wenn dich das neue Projekt dann nicht glücklich macht, änderst du dann im nächsten Schritt wieder etwas. Oder hörst es wieder auf. Auch das ist ok, es wäre einfach dann der nächste Schritt.

    Verstehst du, was ich meine?